Rübenroden 2023

Die Rüben sind raus!!! Meine Güte, was haben wir dieses Jahr gezittert, weil es einfach immer viel zu nass war, um die Rüben zu roden.- Und ne Kleinigkeit war das gestern auch nicht. Das Land sieht zum Teil schlimm aus, die schwere Maschine hat tiefe Spuren hinterlassen und wir können dort unmöglich, wie geplant, direkt Weizen aussäen. Da der Roder ordentlich durchs Land rutschte und es schon dunkel war, der Bauer nicht durchgängig selbst vor Ort sein konnte und überhaupt... - ist leider ein Malheur passiert und die Miete ist ordentlich schief geworden.- Wir haben Zweifel, ob die Rübenmaus die Rüben so laden kann.

Unser Abholtermin ist in der ersten Januarwoche und der Blick auf den Wetterbericht ließ uns allmählich doch etwas nervös werden. Natürlich geht es jetzt allen Bauern so, dass sie dieses Wochenende roden wollen, und zwar alle so, dass anschließende Weizensaat zeitlich vor dem nächsten angekündigten Regen noch möglich ist. Kein Wunder, dass bei unserem Lohnunternehmer die Drähte heiß liefen. Irgendwer musste den Anfang machen und da unser Land oben auf der Kuppe liegt und prinzipiell eher trocken erschien, waren wir dran.

Den Rübenroder plus Fahrer bestellen wir bei einem Lohnunternehmen, mit welchem unsere Familie seit Jahrzehnten zusammenarbeitet. Die Rüben werden in langen Mieten am Feldrand abgelegt und bis zur Abholung dort gelagert. Es kann passieren, dass die Rüben lange und bei ungünstiger Witterung liegen bleiben müssen.

Wenn niedrige Temperaturen die Rüben gefrieren lassen, faulen diese beim Auftauen und sind für die Zuckerverarbeitung wertlos. Um dies zu verhindern und auch einen gewissen Nässeschutz zu bieten, überdecken Landwirte die Rübenmiete bei späten Abholterminen mit Vlies.

Das Verladen der Rüben auf die abholenden LKW der Rübenkampagne geschieht mit Hilfe der Lippe-Maus. Diese Spezialmaschine zum Verladen und Reinigen wurde gemeinschaftlich von Rübenanbauern im Einzugsgebiet der Zuckerfabrik Lage gekauft und wird genossenschaftlich betrieben. Die Verladung geschieht rund um die Uhr und ist so extrem gut organisiert und durchgetaktet. Nicht wegorganisieren lässt sich aber natürlich das Wetter… Und so kann es durchaus passieren, dass nach langen Regenphasen die schweren LKW an Feldrändern oder Wegen feststecken oder die Straßen stark verschmutzen. Grundsätzlich soll jeder Landwirt deshalb jemanden stellen, der vor Ort dabei ist und unterstützend mitwirkt. Das ist in unserem Falle häufig nicht möglich, sodass auch diese Arbeit eine von vielen ist, bei der eine gute nachbarschaftliche Vernetzung hilfreich ist.