Tiere im Garten heimisch machen

Tiere im Garten heimisch machen

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December 2023

Schottergärten stehen vor allem in der Kritik, weil dort nur sehr wenigen Arten Lebensraum geboten wird. Wie können wir aber denn für Artenreichtum sorgen?

Die Monokulturen unserer Getreidefelder bieten zwar mehr Arten einen Lebensraum als ein Parkplatz, aber ein Wald bietet noch mehr Arten einen Unterschlupf. Am meisten Artenreichtum beinhalten aber die sogenannten Saumbiotope, wie Übergangsbereiche wie z.B. Waldrand, Hecke etc. genannt werden. Dies gelingt vor allem durch die hier herrschenden kleinräumigen, vielseitigen Strukturen und Bedingungen. So kommt es, dass es auch in kleinräumigen Gärten oder auf Friedhöfen oft interessante Naturbeobachtungen zu machen gibt.

Doch Achtung: Es wird kaum gelingen seltene Arten anzulocken, die nicht ohnehin schon in der Nähe vorkommen. Wir haben z.B. das große Glück immer wieder vom Sofa aus, einen Eisvogel bei seinen pfeilschnellen Tauchgängen beobachten zu können. Natürlich würde er nicht kommen, wenn er nicht in Reichweite andere vergleichbare Möglichkeiten hätte, er hat seine Futterroute einfach um diese Möglichkeit in unserem Garten erweitert. - Aber natürlich würde er nicht kommen, wenn es bei uns keinen Teich mit Moderlieschen und als Ansitz geeigneten Rohrkolben geben würde.

Aber so wird auch das Potenzial unserer Gärten deutlich. Welch grandiosen Lebensraum können diese bieten, wenn viele artgerechte Gärten nebeneinander lägen…

Grundsätzlich gilt also, dass ein abwechslungsreicher Garten auch artenreicher ist. Typische Strukturen, die hierbei unterstützen sind:

  • Totes Holz- sei es als liegen gebliebene Baumstämme, geschichtete Äste, eine Benjeshecke oder gleich eine ganze Stumpery…
  • Wasser – sei es als Bach oder Graben, als Feucht- oder Moorbeet, als Tümpel oder gar als Schwimmteich
  • Wiesen- ob als Saum oder als Inseln im Rasen, oder als große Fläche
  • Gehölze – seien es kleine Heckensträucher oder große Bäume
  • Karge Böden- verrückt aber wahr: abseits von Obst, Gemüse, Zierrasen und Prachtstauden funktionieren gerade auch karge Böden besonders gut z.B. als Wiesen
  • Steine- Jaja, ich weiß! Aber Steine im Garten sind nicht per se schlecht, wenn sie nicht direkt in eine herbizidgetränkte Monokultur verwandelt werden. Wir haben ein „Wüstenbeet“ und ein „Trockenbeet“ angelegt, in welchen der Boden mit Kies bedeckt ist, ohne artenarm zu sein.

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