Winter in der Landwirtschaft

Winter in der Landwirtschaft

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February 2024

Üblicherweise sollten alle Sä- und Pflanzarbeiten auf dem Acker im neuen Jahr bereits erledigt sein. – Das gelingt leider nicht immer, denn zu nasses Land verhindert mitunter die Bestellung desselben. Besonders schwierig ist in diesem Jahr die Weizenaussaat nach Zuckerrüben gewesen. Letztere kamen in diesem Winter aufgrund widriger Witterungsverhältnisse oft sehr spät aus dem Boden und erneuter Regen machte eine Weizenseinsaat nahezu unmöglich.

Im Haus beginnt Mitte Januar schon die Aussaat der Chilis, anschließend folgen Auberginen und Paprika, dann Ende Februar Tomaten und Gurken. Auch Ingwer und Kurkuma werden schon im Januar im Haus in Kisten gepflanzt. Sie benötigen sowohl hohe Keimtemperaturen, als auch eine lange Vegetationszeit. (Das System mit all den Pflanzkisten im Wohnzimmer ist noch nicht ausgereift… - Vielleicht finden wir da im kommenden Winter die entscheidende Weiterentwicklung???)  Bevor diese beiden im Mai in den Folientunnel kommen, wird deren Platz von Kohlrabi belegt, der folglich ebenfalls bereits im Februar gesät werden muss.

Bei uns ist zurzeit eine Menge beim Obstbaum- und Beerenschnitt zu tun. Hierfür nutzen wir in den arbeitsarmen Monaten die frostfreien Tage, sofern sie nicht allzu nass sind.

Des Weiteren wird aufgeräumt in den Stallungen und den Scheunen. Die Futtertröge und Tränken der Gänse werden gereinigt und für die nächsten Monate eingeräumt. Die Schafweide wird abgesperrt, um die Grasnarbe zu schonen, nebenbei stehen die Tiere so weniger im Feuchten, was die Gefahr von Klauenkrankheiten vermindert. Auch die Geräte werden gereinigt und eingefettet um Flugrost zu vermeiden. Weitere Ausbauschritte werden überlegt und ausgeklügelt. Besonders die Bestellung für das Blumenfeld wird nun am Küchentisch besprochen.

Darüber hinaus wird tatsächlich viel mehr ausgeruht und geschlafen als zu den anderen Jahreszeiten. Wir sitzen vorm Ofen und hören Musik, gucken Filme, gehen in die Sauna oder spazieren… - Am liebsten gehen wir durch die Ecken, wo die Flurbereinigung nicht hingekommen ist und man die ursprünglichen Wegführungen noch erkennen kann. In direkter Nähe haben wir da zwei Ecken, die es uns besonders angetan haben. Diesen kleinen, landeskundlichen Weg stellen wir hier demnächst mal vor, dann könnt ihr diesen beim nächsten Besuch auf unserem Hof einmal umsetzen.

Der Winter ist ebenfalls der Monat, in dem Holz gemacht wird. Sowohl der Holzeinschlag im Wald ist nun dran, als auch die Holzverarbeitung zu Brenn- oder Bauholz. In den nächsten Jahren wird es jedoch wohl kaum Holzeinschlag geben, da Monokultur, Klimawandel, Borkenkäfer und Sturm gemeinsam dafür gesorgt haben, dass dieser nahezu komplett abgeholzt werden musste. Spannend die Frage, was nun damit geschehen soll…

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