Garten im Frühjahr
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May 2022
Die Liebe zu Pflanzen habe ich sehr früh entdeckt. Erster Baustein war die Aufgabe im Biologieunterricht der fünften Klasse ein Herbarium anzulegen. Im folgenden Sommerurlaub verbrachten wir den Urlaub in den Hochalpen in einer Gruppe, in der auch mehrere biologisch sehr interessierte Erwachsene sich die Zeit nahmen, mich auf besondere und bemerkenswerte Pflanzen aufmerksam zu machen und mir beim Bestimmen und Pressen halfen. So war es nicht verwunderlich, dass mich das genauere Hinschauen in die oft tieferen Gefilde der Flora nicht mehr losgelassen haben. Dementsprechend interessieren mich in meinem Garten auch vor allem die Pflanzen- mitunter auch ein nachgestellter Lebensraum.
Ich teile meinen Garten für Planung und Bearbeitung in verschiedene Beete auf:
- Das Brunnenbeet wird durch den alten Brunnenring in seinem Charakter bestimmt. (siehe Foto 6.1) Dies ist nicht der ursprüngliche Aufstellort des Brunnens ist, da diese Hofstelle ca. 50 Jahre jünger ist, als die Jahreszahl 1803 uns vorgaukeln will. Dieses Beet ist das ursprünglichste. Hier wurden schon zwei Generationen zuvor Funkien, Narzissen und Blausternchen gepflanzt. Für den Frühling habe ich Buschwindröschen und Tulpen ergänzt, ebenso weitere Narzissen. Veilchen und Scharbockskraut haben sich selbst angesiedelt…- Ach ja, den Start im Jahr macht hier immer eine Zaubernuss.
- Der Bachlauf wurde von uns angelegt und endet in einem alten Teich mit Entengrütze. Hier habe ich den ersten Bärlauch angesiedelt, was echt mühsam war.- Nun lässt sich aber gut was ernten. Hier pflanze ich immer die kleinen Narzissen aus, die ich mir im Frühjahr so aneigne…
- Unterm Walnussbaum finden sich vorne viele Winterlinge. Das ganze Jahr wird das vordere Beet von den großen Stauden der Christrosen bestimmt. Besonders mag ich hier die weißen schmalkronigen Thalia-Narzissen (siehe Foto 6.2). Im „Stumpery“-Teil zum Bachlauf hin habe ich lila Wildkrokusse und schwarze Tulpen gesetzt. Zur Wiese hin ist mittlerweile ein Bärlauchbeet entstanden. Am anderen Ende des Beetes finden sich Maiglöckchen. (Auch wenn ich finde, dass die beiden Pflanzen bei genauem Hinsehen, Fühlen und vor allem Schnüffeln nicht so leicht zu verwechseln sind, gehe ich da kein Risiko ein.) Dazwischen stehen meine Lieblinge, die Dichternarzissen.
- Am Zaun ist ein schmales neues Beet entstanden, was sich zur Schafweide hin an Präriepflanzungen orientiert. Unter dem Ahornbaum wird es eher waldig.- Hier mag ich besonders das spanische Hasenglöckchen.
- Unser Hortensienbeet wird zum Bachlauf hin von einer weiteren Favoritin meinerseits bestimmt: der Schachbrettblume. Diese verwildert zusehends, was ich sehr begrüße.
- Unter der Sternmagnolie (siehe Foto 6.3) tummelt sich das alte Lungenkraut. Um die Blühfreude wieder anzukurbeln, versetze ich das alle paar Jahre mal. Ich habe es mit rosa Tulpen ergänzt.
- Das klitzekleine Wüstenbeet habe ich mit zwei zauberhaften Frühblühern beglückt: Reifrocknarzisse und Weinbergtulpe (siehe Foto 6.4). Ich mag deren grazile Schönheit sehr.
- In die Alpenwiese habe ich für den Frühling Wildkrokusse eingebracht.
- Der Tropengarten hat biologisch nicht so wirklich korrekt neben Krokussen rote Tulpen und Kaiserkronen im Angebot.- Zum Tropengarten wird er erst nach den Eisheiligen. ;-)
- Unser Vorgarten hat ein recht waldiges Ambiente. Schuld daran war die Tatsache, dass hier im Winter immer das Maulwurfhauptquartier entstand, was sich von meiner Seite deutlich leichter mit höheren Pflanzen, denn mit Rasen ertragen ließ.- Leider hat es den Buchs dahingerafft. Hier blühen im Vorfrühling zahlreiche Krokusse und diverse Christrosensorten. Bildbestimmend sind zudem die sich weiter vermehrenden Stauden der stinkenden Nieswurz, die ich wirklich sehr hübsch finde. (Wer etwas haben will- da habe ich immer Nachwuchs abzugeben.) (siehe Foto 6.5) Es folgen später diverse Tulpen.
- Die Hofborder wird von Reihen Narzissen und den ebenfalls aus dem Blumenfeld ausgemusterten Tulpen bestimmt, genauso die Pflanzungen auf dem Hofplatz.
Wenn wir schon vom Frühling sprechen, sollte ich erwähnen, dass wir in unserem Rasen mittlerweile eine wunderschön anzusehende Schneeglöckchenwiese erschaffen haben, indem wir große Pulke immer wieder teilen und in Lücken pflanzen.- Fleißige Helfer bei dieser Arbeit sind natürlich die Mäuse.